Doch den Ort seiner Kindheit erkennt er kaum wieder: auf den Straßen kaum Menschen, denn das Zusammenleben findet woanders statt, keine Dorfschule, kein Tante-Emma-Laden, keine alte Kastanie auf dem Dorfplatz, keine Störche, auf den Feldern wächst nur noch Mais, aus gewundenen Landstraßen wurden begradigte Schnellstraßen. Als wäre eine ganze Welt versunken. Wann hat dieser Niedergang begonnen?
In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Knicks und dann die Vögel verschwanden? Als die großen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Studium nach Kiel ging und seine Eltern mit dem Gasthof sitzen ließ? Wann verschwand die Mittagsruhe mit all ihren Herrlichkeiten und Heimlichkeiten?
Sönke Feddersen (Peter Franke), de Ole, hält immer noch stur hinter seinem Tresen im alten Dorfkrug die Stellung, während Ella (Hildegard Schmahl), seine Frau, mehr und mehr ihren Verstand verliert. Beide lassen Ingwer spüren, dass er sich schon viel zu lange nicht um sie gekümmert hat. Und nur in kleinen Schritten erkennt er, dass er noch längst nicht alle Geheimnisse entblättert hat.
Genre | Drama |
Regie |
Lars Jessen |
Darsteller |
Charly Hübner Lennard Conrad Peter Franke Rainer Bock Hildegard Schmahl Gabriela Maria Schmeide Gro Swantje Kohlhof Julika Jenkins Nicki von Tempelhoff Jan Georg Schütte |
Originaltitel | Mittagsstunde |
Land | Deutschland |
Jahr | 2022 |
Dauer | 93 Minuten |